Rückblick 2016

Bericht von Dennis Aengenheister:

Dieses Jahr hat sich einiges in der Jugend geändert. Startschuss war schon der 2. Januar mit der Verbandsmeisterschaft. Dort zeigten die Jugendlichen, welche Ziele sie in Zukunft ins Auge fassen wollen - nämlich dort zu den besten zu gehören. Elyse Habersetzer spielte eine sehr gute Verbandsmeisterschaft, wo sie ihre Leistung auf gut 1600 DWZ steigern konnte. Es weckte bei ihr den Ehrgeiz und sie nannte mir Ende Januar, ihr großes Ziel, sich mal für eine deutsche Einzelmeisterschaft zu qualifizieren. Dies zu erreichen war realistisch gesehen mehr als schwierig. Dann kam im März die NRW-Meisterschaft. Benjamin und Justus holten dort zwar nur wenig Punkte, aber ab hier war klar, mit wem man sich in Zukunft vergleichen möchte. Den Vogel schoss aber Elyse ab. Es war der wirkliche Startschuss für die größeren Veränderungen. Sie überraschte mit einer starken Leistung und wurde NRW-Vize-Meisterin. Damit qualifizierte sie sich für die deutsche Einzelmeisterschaft. Jetzt bemerkte ich, dass sich was geändert hat. Nicht nur Elyse fuhr zur deutschen Meisterschaft. Sondern auch Benjamin Melde und ich selber. Wir zwei spielten in der offenen U25-Meisterschaft mit. Ich konnte merken, wie das Ansehen der Klever Spieler in der Schachwelt von NRW steigt. Elyse wird als ernsthafte Konkurrenz für alle Mädchen in NRW gesehen. Ich selber sah, welchen Respekt ich damit bei den Jugendlichen als ihr Trainer erhalten habe. Als ich dann noch von einem der stärksten Spieler auf der deutschen Einzelmeisterschaft für die Spielvorbereitung von Elyse gelobt wurde und er erstaunt war, dass ich noch nicht mal 1800 DWZ habe, war mir klar, dass ich einiges ganz gut mache. Auch war ab nun deutlich, was in Zukunft zu den Spielen auf höherer Ebene gehört. Vorbereitung auf den Gegner (Analyse des Gegners und dessen Schwächen erkennen), sowie Spielanalyse nach dem Spiel, um gemachte Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Für mich war es das größte Glück, das sich Elyse noch dieses Jahr für die Meisterschaft qualifiziert hat, sonst hätte ich niemals das größte Turnier meines Lebens gespielt. Denn ich denke nicht, dass ich nochmal in einem Turniersaal mit über 700 Spielern spielen werde.

Nach der deutschen Meisterschaft war klar, wenn die Wahrscheinlichkeit steigen soll, dass die Jugendlichen in Zukunft sich für die deutsche Einzelmeisterschaft qualifizieren, muss das Training ausgebaut werden. Ich hatte mich mit den Jugendlichen zusammengesetzt und das Training, wie es jetzt anfängt, beschlossen, was über das Crowdfunding finanziert wurde.

Die Saison ging mit der NRW-Blitzmannschaftsmeisterschaft in Bochum zu Ende. Dort sind wir 8. geworden. Und somit unter den TOP 10 gelandet. Das die Saison 2015/2016 für die erste Jugendmannschaft sehr gut gelaufen war, zeigten auch die DWZ-Zahlen ein wenig. Die 7 Jugendlichen haben ihre Zahlen insgesamt um 1321 Punkte nach oben geschraubt. Die höchste Differenz hatte Elyse mit 364 Pluspunkten.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde Dennis Hoenselaar zum 2. Jugendwart gewählt. Seitdem hilft er mir, wo er kann und macht eine Menge für die Jugend.

Vor den Sommerferien wurden dann die Ziele der nächsten Saison unter den Jugendlichen festgelegt. Es soll mit der U16-Mannschaft in Richtung deutscher Vereinsmeisterschaft gehen. Die U20- Mannschaft soll versuchen in die NRW-Klasse aufzusteigen. Für Benjamin und Justus ist das Ziel, bei der Einzelmeisterschaft wieder bis zur NRW-Meisterschaft zu kommen. Elyse hat sich wieder das Ziel deutsche Meisterschaft gesetzt. Alles Ziele die schwierig sind, aber (immer noch) in realistischer Reichweite.

Über die Sommerferien weg stach Benjamin Melde heraus. Er steigerte sich zwischenzeitlich um über 100 Punkte auf 1788 DWZ, bei einer Turnierleistung von 1990 DWZ. Seit den Sommerferien ziehen Benjamin und Justus Wiegersma durch ganz NRW, um mit ihren Schachfreunden Turniere zu spielen. Auch für Elyse stand nach den Ferien fest, dass Sie für Mühlheim Nord in der 2. Frauenbundesliga als Ersatzspielerin spielen wird.

Nach den Ferien bei der Kreiseinzelmeisterschaft war dann auch schnell klar, welchen Stellenwert Kleve im Kreis hat. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer kamen aus Kleve, was dann letztlich dazu führte das 10 von 13 Kreis Klevern Teilnehmern der Bezirksmeisterschaft aus Kleve kamen. Bei der Bezirksmeisterschaft sind 8 Klever Spieler weitergekommen. Dabei konnte Youssef Habib zeigen, dass er in Zukunft eine spielerische Gefahr für die anderen Jugendlichen sein könnte. Der nächste, der sich positiv entwickelt.

Eins sollte man aber verstehen: Bei all den positiven Dingen, und den hoch gesteckten Zielen - unsere Jugendlichen sind gut und wahrscheinlich auch das Beste, was Kleve in der Breite je gesehen hat. Aber wir haben hier keine Übertalente, die deutsche Meister werden, denn in anderen Vereinen gibt es auch starke Jugendliche und gute Trainer. Unsere Jugendlichen sind stark geworden und können fast jeden schlagen oder ärgern. Aber auf NRW-Ebene zählen wir noch lange nicht zum Favoritenkreis. Da steht noch eine Menge Arbeit vor uns. Denn einfach ist es nicht auf dieser Ebene zu spielen, dafür muss man immer mehr Wissen.

Destotrotz bin ich auf die Jugendlichen verdammt stolz. Was sie bisher schon erreicht haben, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt. Für mich war dieses Jahr schachlich gesehen ein Traumjahr. Diese Jugendlichen begleiten und unterstützen zu dürfen, ist für mich unbezahlbar. Sie sind zurzeit das Aushängeschild und für viele Menschen das Gesicht unseres Vereins. Denn es sind die Namen und Gesichter der Jugendlichen, die man in Köln, Paderborn oder sonstigen Orten kennt. Ich möchte mich für ein unvergessliches Jahr 2016 bedanken!

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