Kleve 1 alleiniger Spitzenreiter in der Verbandsliga

In der siebten von neun Runden ging es für Kleve 1 zu den Schachfreunden Düsseldorf-Süd 1. Wir alle fieberten der Begegnung schon lange entgegen, da Düsseldorf-Süd von Beginn an einer der Mitfavoriten auf den Aufstieg in die Regionalliga war. Ähnlich wie bei uns handelt es sich um eine sehr junge Mannschaft und die Jugendlichen aus Kleve und Düsseldorf hatten auch im Vorfeld schon die ein oder andere Schlacht geschlagen.

Jasper nahm das mit dem „Entgegenfiebern“ vielleicht etwas zu wörtlich und spielte noch durch eine lang anhaltende Erkältung geschwächt.

Man merkte schon von Anfang an: Heute würde es spannend werden! Während die meisten Stellungen zunächst ausgeglichen blieben war der Blick auf die Uhren erstaunlich. Je weiter der Wettkampf voranschritt, desto größer wurde der Klever Zeitvorteil an gleich drei bis vier Brettern.

Michel an Brett 2 kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und hatte schon bald einen Mehrbauern. Allerdings geriet er in der Folge in einen souverän vorgetragenen Königsangriff: Sein Gegner opferte noch eine Qualität, um Michels Dame von der Verteidigung abzuschneiden und erlegte dann den schwarzen König. Der 0:1 Rückstand gleich zu Beginn setzte uns natürlich unter Druck.

An Brett 3 geriet inzwischen auch Rembrandt zunehmend in eine schwierige Stellung und der Berichterstatter fürchtete schon, dass das kein gutes Ende nehmen würde…

Als dann die Hände gereicht wurden stand schon zu befürchten, dass Düsseldorf die Führung ausgebaut hätte. Aber Rembrandt hatte es geschafft die Stellung so zu verwickeln, dass sein Gegner in Zeitnot fehlgriff und er den Ausgleich zum 1:1 geschafft hatte.

Dann ging es plötzlich sehr schnell: Justus erhöhte an Brett 5 zum 2:1. Er spielte mit Weiß eine rundherum souveräne Partie. Gegen seinen Gegner mit DWZ 1970 ging es in der Tat nur „auf ein Tor“. Eine tolle Leistung für die Mannschaft!

Plötzlich war auch die Partie an Brett 1 vorbei und es hieß 3:1 für Kleve. Laut Jasper stand er eigentlich leicht schlechter, sein Gegner, einer der Düsseldorfer Jugendlichen, hat den Angriff aber überstürzt und wurde wohl ausgekontert.

Der Berichterstatter hatte inzwischen ein Schwerfigurenendspiel auf dem Brett, das objektiv wahrscheinlich lange ausgeglichen - für den Berichterstatter aufgrund der Figurenaktivität allerdings deutlich leichter zu spielen war. Das war u.a. am großen Zeitvorteil von zwischendurch fast einer Dreiviertelstunde abzulesen. So endete auch die Partie: Im 40. Zug überschritt Weiß die Zeit zum 4:1 für Kleve. Das inzwischen entstandene Turmendspiel war für Weiß allerdings auch schon schwer zu verteidigen.

4:1 und es spielten noch Benjamin an Brett 4 sowie Thomas und Kevin an den Brettern 7 und 8. Benjamin war gut aus der Eröffnung gekommen und hatte großen Zeitvorteil. In der zwischenzeitlichen Zeitnotphase gewann Benjamin einen Bauern, so dass er nun ein Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern am Königsflügel hatte.

Ein weiteres Turmendspiel fand sich inzwischen bei Thomas an Brett 7. Er hatte allerdings gleich zwei Mehrbauern und damit drei verbundene Freibauern am Königsflügel: Eine klare Angelegenheit. Kevin an Brett 8 hatte schon aus der Eröffnung heraus einen Bauern mehr, den sein Gegner geopfert hatte. Diesen materiellen Vorteil konnte Kevin allerdings bis ins Endspiel mitnehmen. Nachdem dann auch die ungleichfarbigen Läufer vom Brett verschwunden waren, war der Mehr- und Freibauer der entscheidende Gewinnfaktor. Damit erhöhten Thomas und Kevin zum 6:1 für Kleve. Benjamin spielte sein remisliches Turmendspiel noch lange. Nachdem er aber keine Fortschritte mehr erzielen konnte bot er Remis an und beendete damit den Mannschaftskampf: 6,5-1,5 für Kleve!

Insgesamt war es ein verdienter Sieg und eine tolle Mannschaftsleistung. Die Höhe spiegelt aber nicht wider wie knapp die einzelnen Partien zwischendurch waren und es hätte auch deutlich knapper ausgehen können. Heute lief eben alles für uns.

Dazu zählt auch, dass Ratingen überraschend gegen Wermelskirchen ein 4:4 abgegeben hat und damit einen Mannschaftspunkt auf Kleve zurückfällt. Elberfeld hat gegen Moers verloren und verliert so gleich zwei Mannschaftspunkte auf Kleve.

Insgesamt stehen wir zwei Runden vor Schluss erstmals als alleiniger Spitzenreiter in der Tabelle. Jetzt heißt es natürlich nicht lockerlassen und weiterhin die letzten beiden Runden konzentriert durchspielen. Wir haben es jetzt selber in der Hand!

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